Wo, zum Teufel, bin ich? Was, verdammt nochmal, will ich? Wieso sieht jeder klar, worum es geht, nur ich nicht? Mein ganzes Leben lang musste ich erst die Antworten von außen abwarten, um zu wissen, was zu tun ist. Stets habe ich nur re-agiert.
Wie verbindet man sich mit sich selbst? Hört die innere Stimme und versteht sie auch.
Egal! Zulassen, Geduld haben, hinschauen. Nervtötend. Drei Schritte vor und zwei wieder zurück, ein Krebskind eben. Jetzt aber… nee, doch nicht. Ganz, ganz langsam wächst Vertrauen. Allzu oft ist es nötig, sich über das Ego hinwegzusetzen. Doch dann kommt der Moment, an dem ein einziges Gefühl die Ewigkeit flutet: Liebe!
Das Trauma von Trennung und Angst vor Ablehnung flammt auf. Es ist okay, die Liebe trägt. Nie habe ich intensiver die Bedürftigkeit nach Nähe gespürt, durfte mir meiner Abhängigkeiten bewusstwerden. Es ist okay, die Liebe trägt. Wirkende Muster eins nach dem anderen aufgeschreckt. Es ist okay, die Liebe trägt.
Ein Riesenhaufen verdrängter Gefühle. Kaskaden von Verboten. Dicke Mauern aus Angst. Es hat gedauert, bis ich mich darunter wiederfand. Auf einmal ist alles sortiert, reduziert auf das Wesentliche und klar zu sehen. Jetzt ist es okay, denn Liebe trägt!
Kommentar schreiben
Ute (Samstag, 13 November 2021 15:37)
Ich finde, wirklich alles im Leben beginnt mit der Liebe zu mir selbst: Sich morgens im Spiegel anlächeln, sich Mut zureden, sich über sich freuen, wenn was geklappt hat, mild sein, wenn Versuche scheitern, auf seine Gesundheit achten...Ja, Liebe trägt, aber es muss mit der Liebe zu sich selbst beginnen, weil alles andere, so schön Liebe teilen und empfangen ist, auch Abhängigkeit bedeutet. Sich zu lieben, heißt, Liebe anzunehmen, aber auch sich vor Verletzungen zu schützen. Ich habe keine Angst vor Verlust, weil meine Liebe in mir mich tragen wird. Am schönsten ist es, wenn sich Liebe begegnet.
Sigrid (Samstag, 13 November 2021 16:06)
Ja, es ist die Liebe zu mir selbst gemeint, die mir in der Begegnung erstmals bewusst wurde.